Veranstaltungsreihe 2019-20
20. Januar 2020, 14:15 bis 17:45 Uhr
Koordination: Felix Keller (WaldZürich Verband der Waldeigentümer) und Andreas Rudow (Professur für Waldökologie, ETH Zürich)
Waldlabor Zürich ist ein 150ha grosses Reallabor auf dem Zürcher Hönggerberg und mehr als einfach ein grosser stadtnaher Vorzeigewald. Das Kolloquium führt die Teilnehmenden ein in dieses neuartige Vorhaben und fokussiert dabei auf zwei Schwerpunktthemen: 1) Möglichkeiten moderner Waldkommunikation als Hebel für ein breites Verständnis der Öffentlichkeit für den Wald und die nachhaltige Waldnutzung. 2) Möglichkeiten eines umfassenden Langzeit-Monitorings mit grosser Datendichte, hoher Auflösung und thematischer Abdeckung zwecks Schliessung aktueller Lücken im Systemverständnis komplexer Vorgänge in Waldökosystemen. Beide Schwerpunktthemen werden im Plenum breit diskutiert. Allgemeine Informationen zum Waldlabor runden das Kolloquium ab.
9. Dezember 2019, 14:15 bis 17:45 Uhr
Koordination: Dr. Fritz Kleinschroth, Professur für Ökosystemmanagement, ETH Zürich
Ökologisch angepasste, sozial förderliche und ökonomisch rentable Forstwirtschaft weltweit war das Ziel mit dem vor 25 Jahren das Forest Stewardship Council, FSC gegründet wurde. Heute ist Zertifizierung aus der Forstwirtschaft und dem Holzmarkt in Europa nicht mehr wegzudenken, doch auch die Kritik ist lauter geworden. Vor allem in tropischen Wäldern ist der Einfluss der Waldzertifizierung insgesamt gering und es ist fraglich, wie zum Beispiel der häufig geforderte Schutz von Primärwäldern durch ein freiwilliges und marktbasiertes Zertifizierungssystem garantiert werden kann. Vor dem Hintergrund steigender Nachfrage nach Holz braucht es neue Visionen, wie die Zukunft der Waldzertifizierung aussehen kann. Wie kann Zertifizierung vom einzelnen Holzprodukt gelöst und auf die Landschaftsebene gebracht werden? Eine Diskussion über die grössten Herausforderungen mit Vertreterinnen und Vertretern von FSC, Wissenschaft, NGOs und Industrie.
ETH Zürich, Universitätstrasse 16, Hörsaal CHN C14
11. November 2019, 14:15 bis 17:45 Uhr
Koordination: Prof. Harald Bugmann, Professur für Waldökologie, ETH Zürich
Seit dem "Jahrhundert-Sommer" 2003 scheinen sich die extremen Jahre zu häufen, ganz besonders die extrem trockenen Sommer. Mit dem Sommer 2018 und den Folge-Erscheinungen im Jahr 2019 scheint ein neues Ausmass der Extreme erreicht worden zu sein. Stimmt das? Wie sind Extremereignisse einzuorden, was wissen wir über ihre Folgen für den Wald, und wie gehen wir in der Bewirtschaftung mit diesen Ereignissen um? Diese Fragen werden aus klimatologischer, ökologischer, forstlicher und praktischer Sicht beleuchtet.
ETH Zürich, Universitätstrasse 16, Hörsaal CHN C14
28. Oktober 2019, 14:15 bis 17:45 Uhr
Koordination: Dr. Eva Lieberherr, Forschungsgruppe Politik Natürlicher Ressourcen, ETH Zürich
Als Folge des Strukturwandels entwickeln sich Gesellschaften in Richtung Urbanisierung. Dadurch nimmt die Fläche der nicht oder nur unzureichend bewirtschafteten Wälder zu. Es zeigt sich der Trend, dass vor allem Privatwälder weniger bewirtschaftet werden. Aus forstlicher Sicht stellt sich die Frage, welche Rolle die Privatwaldeigentümer in Bezug auf eine nachhaltige Waldbewirtschaftung spielen. Die Herausforderungen sind bekannt: Bewirtschaftung kleiner Wälder bringt ein unbedeutendes Einkommen, nicht fachkundige Waldbesitzer haben diffuse Erwartungen an die Forstwirtschaft, sowie wenig Wissen über die erforderlichen Techniken.
Um diese Thematik anzugehen, wollen wir im Kolloquium einen Blick in den Norden werfen. Expertinnen aus Schweden und Finnland erläutern die dortigen Wald- und Bewirtschaftungsstrukturen, die Eigentumsverhältnisse, die Einstellungen der Privatwaldeigentümer und schliesslich Strategien für eine verstärkte Waldbewirtschaftung. Die beiden Vorträge werden abschliessend mit wissenschaftlichen Ansätzen und Praxisbeispielen aus der Schweiz ergänzt.